Mai 2018:
Nach knapp 14 Stunden Reisezeit bin ich endlich in Bogota gelandet. Nach dem langen Flug habe ich mich auf ein Heißgetränk und eine Kleinigkeit zu essen gefreut. Natürlich gab es auch im Flugzeug etwas zu Essen, nur habe ich den Moment leider verschlafen.
Aber direkt der erste kleine Schock am Flughafen – Stromausfall!
Mit einem kleinen Schmunzeln mache ich mich also auf den Weg zum Ausgang.
Als ich dort meinen Fahrer erblicke, welcher mich nach Choachí bringen soll, weiß ich noch nicht was für eine Fahrt mir bevorstehen wird.
Mit noch einer anderen Person fahren wir also am Flughafen in Bogota los. Die Fahrt dauert rund 90 Minuten. Nach knapp 20 Minuten steigt dann noch eine Familie mit einem Kind ein. Jetzt ist das Auto mehr als nur voll. Zu sechst in einem Fünfsitzer und einem Kofferraum voller Gepäck fahren wir, in dem etwas in die Jahre gekommenen Auto, die Serpentinen Richtung Choachí hoch. Trotz des vollen Autos hält unser Fahrer Don Edgar nochmals an. Eine weitere Person samt einem 20 Kilo Sack Kartoffeln und 5 Paletten Eier steigt hinzu. Die Eier müssen kurzerhand auf das Dach des Autos geschnallt werden. Als wir Bogota komplett hinter uns gelassen haben und die Straßenbeleuchtung nicht mehr vorhanden ist fällt mir auf, dass die Beleuchtung am Auto nur sehr sporadisch ist. Das scheint aber niemanden der Einheimischen zu stören.
Mit meinen Spanischbruchstücken versuche ich zu fragen, ob das normal sei. Der Fahrer lacht nur und ein Schlagloch später ist die Beleuchtung wieder an. So vergehen die knapp 50 Minuten bis nach Choachí mit einem munteren An-und-Aus der Fahrzeugbeleuchtung, gesteuert durch die kurvige Straße. Gegen 23 Uhr erreiche ich dann wohlbehalten die Finca Rupúblika.
Müde und erschöpft, aber auch glücklich über die ersten ungewöhnlichen Stunden falle ich in mein gemütliches Freiwilligenbett.